Gemeinsam lernen
Ja, es gibt viele Gründe, viele Blockaden, sich im Forum zu beteiligen, zu Studienkreistreffen zu kommen. Man hat viel Wichtiges zu tun (ich auch, wer nicht…), man weiß eh nicht so recht, was man sagen/schreiben soll, man findet einfach keine „rechte“ Gelegenheit dazu, was andere schreiben ist vielleicht richtiger, bedeutsamer, klingt besser, (oder auch das Gegenteil, was die da schreiben ist doch eh Blödsinn, etc..
Im Buddhismus gibt es ein Wort namens dukkha (sanskrit), welches allgemein mit Leiden übersetzt wird. Das Gegenstück dazu ist sukha (skt.), übersetzt mit freiem Fluß, Glück.
Die ursprüngliche Bedeutung von dukkha ist ein Rad, dessen Achse festsitzt. Die Bedeutung von sukha ist die einer gut laufenden Achse, das Rad läuft „wie geschmiert“.
Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive, aus der heraus er/sie die Dinge sieht. Wenn wir alle zusammen in einem Raum sitzen und den Raum betrachten, dann hat jeder einzelne von uns seine eigene Perspektive, die verschieden ist von der der anderen. Ebenso, wenn wir etwas lesen, glauben zu verstehen. Betrachtet die verschiedenen Perspektiven als Speichen eines Rades. Dreht sich das Rad, werden alle Speichen eins. Beharre ich auf meiner Perspektive, sehe ich diese meine als die einzige an, so wird das Rad blockiert, Leid entsteht.
Deshalb ist es so wichtig, auch im Zen gemeinsam zu lernen, zu studieren. Zu lauschen, welche Perspektive die anderen haben, seine eigene mit hinzu zu bringen – das Rad bewegen!
Ob im Studienkreis, im Bambushain-Forum. Die anderen in ihren verschiedenen Standpunkten anzuerkennen, zu sehen, ist den Dharma ehren, die Verschiedenheit zu respektieren und zu achten – ebenso, seinen eigenen mit ein zu bringen.
Wir unter- oder überschätzen uns gerne. Ich nehme als Bild einmal, ein Umzug findet statt und wir sind gefragt, zu helfen. A kommt und bringt eine Bohrmaschine mit. B sagt, gut, dann habt Ihr je einen mit Bohrmaschine, dann komm ich nicht. C bringt Zange und Schraubenzieher mit. D sagt, na toll, während die die Lampen aufhängen kann ich Kartons schleppen! Aber gut, ich komme. E sagt, ich habs aber im Rücken, weder Bohrmaschine, noch Schraubenzieher, dann braucht mich keiner. Quatsch, denn E kann für A die Leiter festhalten, F Pappe mitbringen, mit dem man den Schrank gerade ausrichten kann, etc.. Jeder hat etwas, was er/sie mitbringen kann.
Jeder von Euch kann dazu beitragen, dass sich das Rad dreht – für sich selbst und zugleich damit für andere. Aber nur Du kannst dies tun, kein anderer. Deshalb ist es so wichtig, gemeinsam zu studieren, zu lernen, wenn Ihr Euer und anderer Leiden verringern wollt!